Horst Seiler drohte das Gefängnis, weil er eine 300-Franken-Busse nicht bezahlen konnte. Jetzt haben Blick-Leser für ihn die Schulden beglichen.
Horst Seiler (70) aus Seeberg BE kann aufatmen. Dank der Spende von drei BLICK-Lesern muss der Rentner doch nicht in den Knast. «Ich bin überwältigt von der Solidarität», sagt der Geissen-Horst.
Vier Tage hätte der Rentner absitzen müssen. Weil er eine 300-Franken-Busse nicht bezahlen konnte. Die Busse bekam er von der Gemeinde Schüpfheim LU aufgebrummt, da er kein Baugesuch für seinen mobilen Geissenstall gestellt hatte (BLICK berichtete).
«Mir kamen fast die Tränen»
Gestern das Happy End für Seiler: Peter Zbinden (53) aus Entlebuch LU, Karl Siegler (69) aus Schinznach Bad AG und der Berner SVP-Grossrat Thomas Fuchs (46) drückten ihm die 300 Franken in die Hand.
«Als ich hörte, dass diese Leute mich unterstützen wollen, kamen mir fast die Tränen», so Seiler, «und die drei sind nicht einmal die Einzigen. Unglaublich!»
Peter Zbinden erklärt: «Mir ist auch schon geholfen worden, so kann ich einmal etwas zurückgeben. Zudem wäre das auch ein Blödsinn gewesen, einen alten Mann wegen eines Geissenstalls einzusperren.»
Ein Zeichen setzen
Ein ebenso grosses Herz hat Karl Siegler: «Die Geschichte hat mich sehr bewegt. Besser, er schaut zu seinen Geissen, als dass er eine sinnlose Strafe absitzt.» Politisch motiviert ist der Einsatz von Politiker Thomas Fuchs: «Ich wollte ein Zeichen setzen für mehr menschliche Entscheide auf den Ämtern und weniger Behördenblödsinn. Beamte dürfen ab und zu mal ein Auge zudrücken, statt immer auf stur zu stellen. Etwas gesunder Menschenverstand würde manchmal nicht schaden.»
Quelle: Blick.ch