Archiv der Kategorie: Kanton Bern

Mehr Anstand bitte

SVP-Grossrat Thomas Fuchs fordert in seinem Blogbeitrag mehr Anstand in der Politik. Ihn stören etwa «linke und frustrierte Undemokraten», «Stänkerer» und «Jammerer».

plakate

Zerrissene Wahlplakate: SVP-Mann Thomas Fuchs fordert «mehr Anstand gegenüber der stärksten Partei in diesem Land».

Abschaum der Menschheit, gottverdammtes Dreckschwein, Menschenhasser, elendes, riesengrosses Arschloch, hirnamputierter Waschlappen, Typen Ihres Kalibers gehören an die Wand gestellt und den Fischen in der Aare oder der Limmat zum Frass vorgeworfen. So werden SVP-Vertreter von linken und frustrierten Undemokraten beschimpft und diese Begriffe sind laut SP-Mitglied und Staatsanwalt Patrick Zanolla keine Ehrverletzung. Er meint wörtlich: «Die Absicht, die Person auch als ehrbaren Menschen zu disqualifizieren, ist nicht erkennbar.»

Das Bundesgericht geht noch weiter. Die Ausdrücke «Sauausländer» und «Dreckasylanten» stellen keine Rassendiskriminierung dar. Das gilt laut Gericht selbst dann, wenn «Sau-» oder «Dreck-» in Verbindung mit einer Nationalität verwendet werden. Man darf uns also offiziell als Dreckschweizer bezeichnen. Den grünen Europaparlamentarier Daniel Cohn-Bendit wird‘s freuen. Weiterlesen

Fuchs weibelt vergebens

Grossrat Thomas Fuchs ist am Donnerstag an der Delegiertenversammlung gegen das Hooligan-Konkordat angetreten – und damit gegen die eigene Partei. Allerdings ohne Erfolg: Die SVP-Mehrheit will die strengeren Regeln.

Eines stellte Thomas Fuchs klar: «Vermummte und Gewalt im und um Stadien nerven auch mich.» Aus Liebe zu gewalttätigen Fans lehnt der SVP-Grossrat das verschärfte Hooligan-Konkordat nicht ab. Und trotzdem kämpft der Berner gegen eine Bewilligungspflicht für die Fussball- und Eishockeyspiele der obersten beiden Ligen, gegen restriktiven Alkoholausschank und gegen Vorschriften zur Anreise. «Wenn ich an einen YB-Match nach St.Gallen will, lasse ich mir nicht vorschreiben, wie ich anreisen muss», sagte Fuchs.

Weiterlesen

Ausländer werden weiterhin mitgezählt

Das Verteilsystem der Sitze im Grossen Rat bleibt unangetastet. Thomas Fuchs (SVP) ist mit seinem Versuch, die Spielregeln zu ändern, gescheitert.

Bei den Grossratswahlen vom 30. März werden im Wahlkreis Biel-Seeland 26 Mandate vergeben, im Wahlkreis Mittelland-Nord 22, in der Stadt Bern 20 und im Oberaargau 12. Die Zuteilung der insgesamt 160 Sitze ist keineswegs in Stein gemeisselt. So hat es für die bevorstehenden Wahlen auch eine Verschiebung gegeben. Das Oberland hat einen Sitz abgeben müssen. Dieser ging nach Thun. Bei der Berechnung, wie viele Mandate einem Wahlkreis zustehen, ist die jeweilige Einwohnerzahl massgebend – genau genommen die ständige Wohnbevölkerung. Das ist nicht ganz unpolitisch. Denn auch unter 18-Jährige oder Ausländer, die nicht wählen und abstimmen dürfen, werden mitgezählt. Weiterlesen

Babyklappe extra fürs Oberland?

Seit Oktober gibt es in Bern eine Babyklappe. Für Grossrat Thomas Fuchs und Thuner Politiker reicht das nicht. Sie kämpfen für ein zweites Babyfenster im Oberland.

Zwei Mal passierte es im Berner Oberland. Und beide Male in einer Coop-Filiale. Im Oktober 2005 wurde in Steffisburg im Coop ein Neugeborenes in einem Einkaufswagen gefunden. Acht Jahre später, im vergangenen Juli, wurde erneut ein Baby gefunden: Diesmal in der Invalidentoilette im Einkaufszentrum Coop Strättligen. Dazwischen wurde ein Säugling auf einem Entsorgungshof tot aufgefunden – ebenfalls im Berner Oberland, in der Gemeinde Wimmis. Die Häufung der Fälle im Oberland dürfte Zufall sein – und doch regten sie viele zum Nachdenken an. Auch SVP-Grossrat Thomas Fuchs. Seine Forderung, im Kanton Bern sei ein Babyfenster einzurichten, wurde vor genau einem Jahr vom Kantonsparlament angenommen.

Das Oberland im Fokus

Nachdem die Lindenhofgruppe im Oktober überraschend in Eigenregie und finanziert durch die christliche Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind, ein Babyfenster am Rand ihres Spitalareals in der Stadt Bern installiert hatte, schien die Forderung erfüllt zu sein. Nicht aber für Grossrat Thomas Fuchs. Und auch nicht für einzelne Lokalpolitiker aus dem Berner Oberland. Fuchs ist zwar zufrieden, dass es «nun überhaupt ein Babyfenster gibt im Kanton Bern». Er will aber seine Forderung, wonach der Kanton selber ein Babyfenster einrichten soll, vorläufig aufrechterhalten. «Am ehesten käme wohl eines im Berner Oberland infrage.»

Weiterlesen

SVP-Fuchs frech bestohlen

SVP-Grossrat Thomas Fuchs wurde Opfer dreister Nummerndiebe die Unbekannten montierten die Kontrollschilder seines schwarzen Mercedes ab. Der Diebstahl ereignete sich in der Nacht auf Samstag in Meiringen, wo Fuchs am SVP-Parteitag teilnahm. «Ich wurde gezielt bestohlen», ist sich der Politiker sicher, «ich habe die Abfallkübel in der Nähe durchsucht, aber nichts gefunden.» Er habe deswegen bei der Polizei Strafanzeige eingereicht und 500 Franken Belohnung für Täterhinweise ausgesetzt. Seine Nummernschilder seien ihm dies wert es
handle sich um besonders tiefe Ziffern.

Quelle: 20 Minuten

Lindenhof landet Babyfenster-Coup

Ab 1. November nimmt das Lindenhofspital ein Babyfenster in Betrieb. Die Ankündigung überrascht auch den Kanton. Thomas Fuchs, der seit Jahren für eine Babyklappe kämpft, ist hingegen zufrieden.

Der Kanton Bern erhält sein erstes Babyfenster. Wie die Lindenhofgruppe mitteilte, wird ab dem 1. November beim Standort Lindenhof ein Babyfenster betrieben. Mütter in einer Notlage können in solchen Einrichtungen ihre neugeborenen Kinder abgeben. Für nähere Informationen zum Babyfenster verweist die Lindenhofgruppe auf den 30. Oktober, wenn sie an einer Medienkonferenz informieren will.

Der Entscheid überrascht, denn auf politischer Ebene hat die Diskussion um ein bernisches Babyfenster erst gerade Fahrt aufgenommen: Das Kantonsparlament forderte letztes Jahr die Einrichtung einer Babyklappe. Es überwies eine Motion von Thomas Fuchs (SVP) mit einer satten Mehrheit von 108 zu 22 Stimmen an die Regierung.

Weiterlesen

Hooligan-Konkordat kommt im Februar vors Volk

Die Stimmberechtigten im Kanton Bern können am 9. Februar 2014 über die Verschärfung des Hooligan-Konkordats abstimmen. Ein überparteiliches Komitee hatte im vergangenem Frühling das Referendum ergriffen.

Dem Komitee gehören Politikerinnen und Politiker unterschiedlichster Couleur an vom SVP-Hardliner Thomas Fuchs bis zum PdA-Stadtrat Rolf Zbinden. Auch Schriftsteller Pedro Lenz und Züri-West-Frontmann Kuno Lauener gehören der Gruppe an. Unterstützt wird das Komitee von zahlreichen Fan-Organisationen sowie verschiedenen Parteien.

Selbst die Sparpolitiker sind erstaunt

Die «Zentralverwaltung» des Kantons steht seit Jahren unter Druck bürgerlicher Politiker. Diese erachten die neuen Vergleichszahlen als «eher erstaunlich». Trotzdem: Sparen bleibt für sie das Gebot der Stunde.

Ginge es nach den unerbittlichsten Sparpolitikern, würde der bernische «Verwaltungsapparat» massiv zusammengestaucht. Die Grossräte Thomas Knutti (SVP, Weissenburg) und Thomas Fuchs (SVP, Bern) verlangten vor einem Jahr in einem Vorstoss, ein Stellenabbau in der «Zentralverwaltung» sei «dringend nötig». Und sie machten gleich klar, wie sie sich das vorstellen: Bis Ende 2015 seien acht Prozent der Stellen abzubauen. Ihr Vorstoss wurde schliesslich nicht als Motion, sondern als Postulat überwiesen.

Weiterlesen

Nur Schweizer sollen zählen

Ohne Ausländer würde der Wahlkreis Biel-Seeland einen Sitz im Grossen Rat verlieren. Mit dem heutigen Verteilsystem stehen der Region 26 Sitze zu. Nach der Stadt Bern (23,5 Prozent Ausländer) ist Biel-Seeland mit 17,2 Prozent der Wahlkreis mit den meisten Ausländern im Kanton Bern. Andere Wahlkreise – etwa das Emmental oder das Oberland würden mit einem anderen Verteilsystem Sitze dazugewinnen.

Der SVP-Grossrat Thomas Fuchs (Bern) verlangt mit einem Vorstoss, dass künftig nur noch die Zahl der Schweizer ausschlaggebend ist für die Zuteilung der Grossratsmandate auf die Wahlkreise. Fuchs argumentiert, es sei unlogisch, dass Ausländer für die Berechnung mitgezählt werden, weil sie «ja auch kein Stimm- und Wahlrecht haben».

Doch genau hier sehen viele Seeländer Grossräte die Schwäche des Vorstosses. «Der Vorschlag von Fuchs ist Stimmungsmache auf Kosten der hier lebenden Migrantinnen und Migranten», sagt SP- Grossrat Daniel Hügli (Biel). Gerade weil sie kein Stimmrecht haben, sollen sie zumindest indirekt im Parlament vertreten sein, so Hügli. Die Motion wird voraussichtlich in der Januarsession im Grossen Rat aufs Tapet kommen. Einen Einfluss auf die Gesamterneuerungswahlen 2014 hat der Entscheid in keinem Fall.

Quelle: Bieler Tagblatt

CVP weibelt mit SVP gegen Kopftücher an Schulen

In mindestens zehn Deutschschweizer Kantonen sollen Gesetze geändert werden. – Das Bundesgericht hat das Kopftuchverbot einer Thurgauer Schule für unzulässig erklärt. Jetzt wollen CVP- und SVP-Politiker ein Verbot über die kantonale Gesetzgebung ermöglichen.

Das Kopftuchverbot an der Schule in Bürglen (TG) ist laut Bundesgericht unzulässig. Es stelle einen schweren Eingriff in die Glaubens- und Gewissensfreiheit dar. In der Urteilsbegründung von Mitte September hält das Gericht fest, dass es erstens für einen solchen Eingriff in die Freiheitsrechte eine gesetzliche Grundlage brauche und zweitens auch bei vorhandener Rechtsgrundlage im Einzelfall entschieden werden müsse, ob das Verbot verhältnismässig sei.

Ersteren Hinweis verstehen Politiker von CVP und SVP als Einladung für die Schaffung einer entsprechenden Gesetzesgrundlage. Sie lancieren auf kantonaler Ebene politische Vorstösse, um Schulen zu ermöglichen, das Tragen eines Kopftuches im Unterricht zu verbieten.

In mindestens zehn kantonalen Parlamenten der Deutschschweiz sind Vorstösse bereits erfolgt oder noch geplant. Sie stammen stets aus der Feder von CVP- oder SVP-Kantonsparlamentariern. Federführend in der Offensive sind die Nationalräte Lukas Reimann (svp.) und Elisabeth Schneider-Schneiter (cvp.).

Die Begründungen der beiden Parteien, das Kopftuchtragen an
Schulen zu verbieten, könnten unterschiedlicher kaum sein. «Meine Argumentation folgt Alice Schwarzer: Das Kopftuch ist ein Machtinstrument der Männer über die Frauen», sagt Schneider-Schneiter. Sie hat einen Muster-Vorstoss an alle kantonalen Sektionen der CVP verschickt. Man argumentiere bewusst nicht mit christlichen Werten. «Das ist keine Leitkultur-Debatte», sagt Marianne Binder, Aargauer Grossrätin. Sie hat namens der CVPFraktion im Kanton Aargau eine Motion eingereicht. Das Kopftuch verletze den Gleichheitsgedanken zwischen Buben und Mädchen. Und dies erschwere den
muslimischen Mädchen die Integration zusätzlich.

Die SVP-Exponenten argumentieren mit der religiösen Symbolik, welche mit dem Kopftuch in Verbindung gebracht werde. «Christliche Symbole wie Jesus am Kreuz werden in der Schule verboten, importierte Symbole hingegen erlaubt», sagt der Solothurner Kantonsrat Silvio Jeker (svp.). Im Solothurnischen sind gleich zwei Vorstösse hängig: Jekers Ratskollegin Sandra  Kolly (cvp.) will Kleidervorschriften an Schulen generell ermöglichen. Im Kanton Zürich verfolgt Kantonsparlamentarierin Barbara Steinemann (svp.) das Anliegen. Sie hat bereits 2010 ein Verbot angeregt, mit dem sie scheiterte. Kopftuchträgerinnen seien kein reales Problem an den Schulen, argumentierten die Gegner. «Der Wind hat seither gedreht», versichert Steinemann. Heute sehe man auf Spielplätzen bereits kleine Mädchen
mit Kopftuch. «Schulen, die diesbezüglich ein Problem feststellen, sollten ein Verbot erlassen können. Deswegen werde ich nochmals einen Vorstoss lancieren», sagt Steinemann.

Unter den Befürwortern des Kopftuchverbots finden sich viele Lehrer. Etwa der Baselbieter Landrat Paul Wenger (svp.), der
an einer Berufsmaturitätsschule unterrichtet. Dass die  Schülerinnen, die dort Kopftuch trügen, dies freiwillig tun, stellt er infrage. «Mit einem Verbot könnte man Druck von diesen Frauen nehmen», sagt Wenger. Weitere SVP-Vorstösse für ein
Kopftuchverbot sind in den Kantonen Wallis, Basel-Stadt und
Schwyz geplant. Im Thurgau und in St. Gallen sind sie bereits eingereicht worden. Im Kanton Bern will SVP-Grossrat Thomas Fuchs seinen Vorstoss zum Legislaturbeginn im März 2014 einreichen.

Quelle: Katharina Bracher, NZZ am Sonntag